Die diesjährige Stralsunder Segelwoche war wieder ein voller Erfolg: Sieg beim Preissegeln und bei Rund Hiddensee 🙂
Die Segelwoche begann wie üblich am Mittwoch Abend mit dem Preissegeln. Bestes Hochsommerwetter, 4 Windstärken aus Ost und 59 Boote am Start. Swash Buckler (mit Heiko an der Pinne, Micha, Ralf, Stefan, Maik und Basti) startet in der letzten Startgruppe Yardstick 1. Wir kommen gut ins Rennen, aber unmittelbar nach dem Start sackt plötzlich die Genua einen Meter am Vorstag nach unten – leider ist der Fallmantel an der Klemme gebrochen.
Zum Glück können wir das provisorisch „reparieren“ und uns damit noch über den Kurs retten. Alles Andere klappt super, wir landen wie schon in den beiden Vorjahren auf Platz 1, knapp vor dem 3/4-Tonner Lago. Hier die Ergebnisliste.
Am Sonnabend früh geht’s dann bei Karibikwetter auf zur Langstrecke Rund Hiddensee. Angesagt sind leichte östliche Winde, und das mit dem „leicht“ stimmt sehr genau… Zum Start der 69 Schiffe (darunter vier X-99: Matchbox, Hoppetosse, Drei auf X und Swash Buckler) um 09.10 Uhr wehen noch etwa 6 Knoten Wind. Wir (Heiko, Rolf und Gunther an der Pinne, Katy, Micha und Ralf) erwischen den Start passgenau und kommen als erstes Boot der Klasse an der Luvtonne an.
Ab hier geht’s den Strelasund hoch nach Norden, durch die Vierendehl-Rinne, den Gellenstrom, die Außenküste von Hiddensee bis zum Dornbusch… alles mit Wind von vorn. Schon im Strelasund vor Parow wird der Wind weniger. Das ganze Feld quält sich in Richtung Tonne 45, dem Eingang zur engen Vierendehlrinne. Als wir hier ankommen, hat sich die X-99 Matchbox mit einem etwas besseren Riecher für die Windstriche und die Dreher an uns vorbei geschlichen. In der Vierendehlrinne kommt uns die X-41 Imagine entgegen, die die andere Langstrecke Rund Rügen gesegelt ist und jetzt nach einer langen Nacht als erstes Schiff wieder nach Stralsund zurückkehrt (hier der Bericht von der Imagine).
Kurz vor Barhöft frischt der Wind wieder auf, leider zuerst am vorderen Ende des Feldes. Matchbox fährt los und ist mit einem Teil der Flotte bald fast eine halbe Meile voraus. Die Barhöfter Reede und den Gellenstrom kreuzen wir Boot an Boot mit der X-99 Drei auf X auf, kurze schnelle Wenden im engen Fahrwasser. Und jetzt kommt der spannende und nervenaufreibende Teil – die lange Kreuz die Küste von Hiddensee hinauf bis zum Dornbusch. Die Windverhältnisse sind schwierig, viele Flautenlöcher, viele Dreher. Zudem zeigt unser Windex auf Backbordbug Halbwind an, während er auf Steuerbordbug direkt nach vorn zeigt. Kein Fehler, wie die Windinstrumente bestätigen, sondern offenbar extremer Wind Shear. Der größte Teil des Feldes hält sich rechts, dicht am Strand der Insel. Nachdem wir zwei kurze Schläge Richtung Ostsee gemacht haben und uns wieder der Küste nähern, entscheiden wir uns für einen langen Schlag weg von der Küste. Draußen ist scheinbar deutlich mehr Wind, auch wenn die Windrichtung in Strandnähe günstiger scheint. Wie sich später herausstellt, war das goldrichtig: An der Küste flaut der Wind fast ganz ab, während wir draußen noch relativ konstanten Wind haben.
Als wir uns dem Dornbusch nähern, sind wir dann plötzlich mit deutlichem Abstand nach hinten das zweite Schiff im Feld, vor uns liegt nur die Melges 24 Sputnik 🙂 Jetzt nur die Nerven behalten und nicht selbst noch in einem Windloch versacken… Als wir endlich um den Dornbusch herum sind und die Tonne Toter Kerl Nord passiert haben, geht der Spi hoch und zieht uns, jetzt endlich wieder mit Wind, zum Eingang des Libbenfahrwassers zwischen Rügen und Hiddensee. Hier liegt ein Schlauchboot der Wettfahrtleitung. Wegen des flauen Windes wird die Bahn verkürzt und das Ziel ist schon hier. Die Melges 24 Sputnik wird 6 Minuten, 28 Sekunden vor uns gezeitet – berechnet reicht das für uns zum Sieg 🙂 Hier die Ergebnisliste. Und so sah unser Kurs um die Insel auf der Karte aus (anklicken und reinzoomen):
Das war ein sehr spannendes Rennen – danke an die Steuerleute Heiko, Rolf und Gunther, die Crew Katy, Ralf, Micha und den Swash Buckler! Und herzlichen Glückwunsch auch an unser Schwesterschiff, die X-99 Büxt Ut mit Tim Köppe und Crew, die in der Klasse Yardstick 1 die Regatta Rund Rügen gewonnen hat! Mehr Fotos hier.
Glückwunsch! Habt ihr zufällig auch Bilder der Ergebnislisten „Rund Rügen“. Die „offizielle“ ist nicht lesbar und die Kopiervorlage offenbar abhanden gekommen 😉 .
By: Erwin on 5. Juni 2016
at 9:22 pm
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Danke! Leider nein, von Rd Rügen haben wir keine Liste.
By: SwashBuckler on 5. Juni 2016
at 10:40 pm
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