X-99 SWASH BUCKLER

46. Greifswalder Boddenetappen

Geschafft. Wir haben ihn. Nach jahrelangen zweiten Plätzen (2012, 2013 und 2014) und einem dritten Platz (2015) haben wir dieses Jahr bei den 46. Greifswalder Boddenetappen endlich die Gesamtwertung der Klasse Yardstick 1 gewonnen 🙂

Aber der Reihe nach: Es sieht schon anfangs super aus, für das ganze Wochenende ist Hochsommerwetter angesagt, leichter Wind und Temperaturen bis 30 Grad. Gemeldet haben 85 Schiffe in fünf Klassen, unsere Gruppe Yardstick 1 ist mit 25 Schiffen die größte. Darunter sind auch wieder fünf X-99, neben unserer Swash Buckler treten Matchbox, Büxt Ut, Hoppetosse und Drei auf X an. Die erste Etappe am Freitag abend führt traditionell wieder nach Lubmin. Nachdem Wettfahrtleiter David den Spaß eröffnet hat, legen wir (mit Rolf an der Pinne, Micha, Mirja, Gunther, Ralf und Sebastian) zeitig ab, fahren noch ein paar Manöver, und um 18:00 Uhr beginnt die Startprozedur. Wir fahren auf Backbord langsam die Linie runter, vor uns Matchbox mit derselben Taktik, und ziehen mit dem Startschuß hoch auf die Kreuz zur ersten Tonne. So jedenfalls der Plan. In der Realität kommt direkt nach dem Startsignal ein zweites Signal – Frühstart, Einzelrückruf. Während wir uns noch wundern, wer das wohl war, tönt es aus der Funke „Swash Buckler und Matchbox„. Mist. Wende, umdrehen, zurück hinter die Linie und wieder los. Minuten verloren, und bis auf Matchbox sind alle X-99 vor uns. Die kriegen wir zwar bis zum Ziel in Lubmin noch wieder und kommen dort als erste X-99 an, aber mehr als ein 8. Platz in der Tageswertung ist nicht mehr drin. Gesamtwertung adé, denken wir zu dem Zeitpunkt.

Traumwetter Freitag abend

kurz vor Lubmin

 

 

Nach der Party in Lubmin steht dann am Sonnabend ein langer Kurs von 30 Meilen an, mit Ziel Gustow im Strelasund. Diesmal klappt der Start super, und es geht zuerst auf eine Kreuz bis zur Tonne Böttchergrund Ost beim Landtief. Wir liegen ziemlich gut im Feld. Irgendwann frage ich mich aber verwundert, warum Büxt Ut einen Extremschlag nach ganz rechts macht… dann fällt mir plötzlich wieder ein, daß die Windvorhersage gestern abend einen Winddreher von Nord auf Nordost prognostiziert hat (bei welchem Cuba Libre hab ich das dann wieder vergessen?). Exakt dieser Dreher kommt jetzt natürlich, und Büxt Ut ist genau an der richtigen Stelle. Sie erreichen die Böttchergrund-Tonne verdient als erste X-99, dann Matchbox, dann wir. Schon wieder eine Aufholjagd 🙂 Von hier geht es halbwinds zur Tonne Reddevitz, dann raumschots zum Palmer Ort und ab dort vorwind bei immer mehr nachlassendem Wind den Strelasund hoch bis Gustow. Bei Tonne Reddevitz haben wir uns unter den X-99 wieder nach vorn gearbeitet, und können das auch bis ins Ziel halten. Am Abend stellt sich heraus, daß das sogar für den Tagessieg gereicht hat.

Foto: Frank Leidig

Spikurs nach Gustow

Die dritte Etappe am Sonntag beginnt mit einer langen Kreuz den Strelasund hinunter, wieder bei anfangs leichtem Wind. Wir kommen schnell vom Start weg und erreichen die Luvtonne als erstes Schiff der Klasse. Hier der Start:

Am Südende des Strelasunds frischt dann der Wind auf. Wir finden den richtigen Trimm für den neuen Wind nicht schnell genug, und Büxt Ut ist wieder da und erreicht die Bahnmarke am Palmer Ort knapp vor uns. Ab hier geht es mit einem Schrick in den Schoten direkt zum Ziel vor Greifswald. Wind ist jetzt reichlich, es weht mit bis zu 18 Knoten. Wir kommen nicht mehr an Büxt Ut heran, sie sind 18 Sekunden vor uns im Ziel und holen sich damit den Tagessieg, während wir in der Tageswertung auf Platz 2 kommen.

Foto: Frank Leidig

Foto: Frank Leidig

Sonntag: kurz vor dem Ziel

8+1+2=11 Punkte, reicht das? Es reicht! Wir gewinnen die Gesamtwertung der Klasse Yardstick 1, ebenso die Sonderwertung der X-99, und freuen uns wie verrückt 🙂 Eine tolle und erfolgreiche BoddenWM – großen Dank an Steuermann Rolf, die Crew und Swash Buckler! Mehr Fotos hier.

Rolf, Ralf, Mirja, Micha, Gunther, Sebastian