Die Jubiläumsausgabe der Greifswalder Boddenetappen ist zwar schon wieder eine Woche vorbei, dennoch ein kleiner Bericht:
Dieses Jahr waren 91 Boote am Start, verteilt auf eine ORC- und vier Yardstickklassen. Als Neuerung geht es dieses Jahr am Freitag Abend nicht in einen anderen Hafen, sondern es wird ein kurzer Rundkurs um die Gahlkower und die Kooser Bohrinseln gesegelt, das Ziel ist dann wieder vor Greifswald-Wieck. Wir starten in der Gruppe Yardstick 1, mit Matchbox, Büxt Ut, Hoppetosse und Drei auf X sind noch vier andere X-99 dabei. Wir kommen sauber vom Start weg und runden die Luvtonne als erste X-99, dicht hinter uns Büxt Ut, nach einer kleinen „Situation“ auf der Startkreuz 😉 . An der Gahlkower Bohrinsel kommen wir in einem dichten Pulk an, und versuchen es ganz innen… es wird eng… sehr eng. An Backbord ragen uns rostige Teile der Plattform ins Rigg, an Steuerbord ist das nächste Boot nur Zentimeter neben uns – aber es passt, gerade so. Und es läuft weiter hervorragend, nur die kleine Melges 24 Slippery when wet können wir nicht halten. In der Tageswertung wird es Platz 2 für diesen schönen Freitag abend.
Am Sonnabend ist ein langer Kurs mit ca. 30 Meilen geplant, um die Insel Vilm herum mit Ziel in Lubmin. Angesagt ist leichter Westwind, der aber irgendwann am Nachmittag auf Ost drehen soll, wohl mit einer Flaute dazwischen. Der Start klappt wieder hervorragend, bei Drei auf X allerdings noch besser – wir treffen uns direkt vor der Luvtonne, und winken sie vor uns durch. Danach geht es bei leichtem Wind auf einen längeren Spikurs zur Tonne Ariadne. Da dieses Jahr die langsameren Klassen zuerst gestartet sind, besteht der Spaß hier darin, an diesen Booten vorbeizukommen, ohne zu sehr in die Abdeckungsfelder zu geraten… nicht ganz einfach bei dem wenigen Wind. Mehrfach bleiben wir im Lee anderer Boote stecken. Aber den anderen geht’s auch nicht besser, jedenfalls sind wir bald wieder erste X-99 im Feld. Als wir um die Insel Vilm herum und bei der Tonne Lauterbach 1 angekommen sind, haben wir einen irren Vorsprung auf die anderen X-99 herausgesegelt. Nur das jetzt der Wind abgeschaltet wird, die angesagte Flaute ist da. Wir versuchen uns links zu halten, mit dem Gedanken, dass der vorhergesagte Ost hier eigentlich zuerst ankommen sollte. Zeitweise stehen wir komplett, aber wenigstens kann man das zum Baden nutzen. Nervös werden wir allerdings, als wir sehen, dass Büxt Ut, die sich weiter rechts gehalten haben, irgendwie noch zu fahren scheint, langsam, aber stetig. Unser schöner Vorsprung wird kleiner und kleiner, und wir können nichts tun… ein wenig frustrierend. Als der Wind tatsächlich aus Ost wieder einsetzt und auch wir wieder in Gang kommen, ist Büxt Ut tatsächlich vorn. Unsere einzige Hoffnung ist, dass wir das Ziel in Lubmin anliegen können, Büxt Ut in Lee dagegen nicht… aber das wäre zu schön gewesen. Sie schaffen es ebenfalls ohne Wende und sind knapp vor uns im Ziel. Also ein vierter Platz in der Tageswertung für uns.
Am Sonntag morgen sieht es wieder ziemlich flau aus. Wettfahrtleiter David versucht mehrfach, dennoch ein Rennen in Gang zu bringen, mit mehrfacher Startverschiebung und Verlegung der Startlinie näher in Richtung Greifswald, aber es hilft alles nichts, wenn so gut wie kein Wind weht. Irgendwann kommt das Signal „Abbruch“ und die Flotte motort nach Greifswald.
In der Gesamtwertung liegen wir damit in der Yardstickklasse 1 auf Platz 3, und gewinnen die Sonderwertung der X-99. Hier gibt es alle Ergebnisse, hier eine Fotostrecke und hier noch ein anderer Bericht vom BoddenRacer.